Projektziele & Durchführung der Studie
Primäres Ziel des Projekts war es, regionale Demenznetzwerke zu evaluieren, um die Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit zu identifizieren. Dabei war es von zentraler Bedeutung herauszufinden, welche Netzwerkstrukturen unter welchen Bedingungen was bei Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen bewirken. Die WissenschaftlerInnen suchten daher Antworten auf die Fragen:
- Welche Angebote werden von den Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen genutzt?
- Wie gestaltet sich das Leben mit Demenz bzw. mit einem an Demenz erkrankten Menschen und in welchen unterschiedlichen Lebensbereichen ist weitere Unterstützung notwendig?
- Wie wirken sich unterschiedliche Arten der Netzwerke auf die MmD und ihre Angehörigen aus?
- Wie und warum arbeiten die Demenznetze erfolgreich?
Letztlich sollte die Evaluationsstudie evidenzbasierte, passgenaue und praxisrelevante Hilfestellungen zur Verbesserung von bestehenden bzw. zum Aufbau von neuen Demenznetzwerken liefern.
Um die genannten Ziele zu erreichen, wurden (a) die von den Netzwerken betreuten Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, (b) die Akteure in den Netzwerken und (c) die Netzwerkverantwortlichen schriftlich und mündlich befragt. Dies erfolgte in Kooperation mit den Netzwerken zwei Mal im Abstand von zwölf Monaten. Insgesamt nahmen pro Netzwerk ca. 55 Menschen mit Demenz und deren Angehörige an der Studie teil.
Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine umfangreiche Befragung (z.B. zur Lebensqualität, der Krankheit, Hilfen im Alltag, Stress, medizinische Versorgung, Belastung, soziale Isolation) der Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen durchgeführt. Außerdem wurden die Organisationsstrukturen (z.B. die Anzahl der Kooperationspartner, der Vernetzungsgrad, die Organisationsform, die Weitergabe von spezifischem Wissen) und gesundheitsökonomische Aspekte (Kostenträger, Finanzierungsstruktur) in den Netzwerken untersucht. Aufgrund dieser Daten konnte schließlich beschrieben werden, welche Maßnahmen von Demenznetzwerken bei den Betroffenen ankommen, wie sie diese bewerten und ob es Möglichkeiten gibt, diese Hilfen auszubauen bzw. effektiver zu gestalten.