- Akteur
Alle Personen und/oder Organisationen, die direkt im Netzwerk arbeiten und es somit bilden, werden als Akteure bezeichnet. Jedes Demenznetzwerk muss jedoch die Definition von Akteuren individuell bestimmen, da es kein einheitliches Kriterium gibt, mit denen sich die Netzwerkakteure direkt benennen lassen. Im Optimalfall werden Mitarbeiterverträge von einem Netzwerk genutzt, um Akteure eindeutig in das Netzwerk zu integrieren. Allerdings ist das nicht bei allen Netzwerken der Fall.
- Arbeitsgruppe
Bilden einen Rahmen, um Themen der Netzwerkarbeit zu besprechen. Die teilnehmenden Mitglieder sind in solchen Gruppen gleichberechtigt. Unterformen bzw. spezielle Formen der Arbeitsgruppe sind Qualitätszirkel und Journal Clubs.
- Aufklärungs- und Informationsziele
Zielen auf Aufklärung und Information innerhalb und außerhalb des Netzwerks ab, z.B. in Form von Informationsveranstaltungen und -material oder das Erstellen von berufsspezifischer Fort- und Weiterbildungscurricula.
- Auftragsorientierte Finanzierung
Für eine im Vorfeld genau definierte Leistung des Netzwerkes, die den Bedarf von bestehenden und potentiellen Netzwerknutzern abdeckt, können auftragsorientierte finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Dies können entweder selbsterwirtschaftete Einnahmen aus Angeboten oder aber öffentliche Fördergelder sein. Auftragsorientierte Finanzierungsquellen dienen der kurzfristigen Finanzierung.
- Außenfinanzierung
Finanzierung von außen, die als Eigenfinanzierung durch die Zurverfügungstellung von Kapital der Netzwerk-Anteilseigner, als Fremdfinanzierung über Kredite oder aber als Kapitalbereitstellung mit bestimmter Zweckbindung erfolgen kann. Dazu zählt die Finanzierung über öffentliche Zuwendungen (Geldleistungen, Fördergelder) unterschiedlicher Gebietskörperschaften, Unternehmen, Organisationen oder Stiftungen, aber auch Spenden und Sponsoring-Einnahmen von Privatpersonen oder Unternehmen.
- Schulungen
Dienen der Wissensentwicklung und dem Wissensaustausch. Dabei wird unterschieden zwischen internen und externen Schulungen. In externen Schulungen wird auf das Wissen eines externen Anbieters (Referenten) zurückgegriffen. In internen Schulungen hingegen wird bestehendes Wissen an "Unwissende" weitergegeben.
- Selbsterwirtschaftete Einnahmen
Dabei handelt es sich um Einnahmen über Angebote und Dienstleistungen, die einen bedarfsdeckenden und marktfähigen Mehrwert besitzen und von der Kranken- und Pflegeversicherung (medizinisch-pflegerische Leistungen) oder Dritten (Aus-, Fort- und Weiterbildungen, private Dienstleistungen u.a.) - wie der Gesellschaft, den Unternehmen oder der öffentlichen Hand - gedeckt werden.
- Spenden und Sponsoring
Spenden sind freiwillige Geld- und Sachleistungen, die ohne eine Gegenleistung getätigt
werden dienen überwiegend der Unterstützung der ideellen Sachziele einer Organisation. Die systematische Akquise von Spenden wird auch als professionelles Fundraising bezeichnet. Sponsoring ist die Förderung in Form von Geld-, Sach- und Dienstleistungen mit der Erwartung, eine unterstützende Gegenleistung zu erhalten. Ziel ist es vornehmlich, im Zusammenhang mit einem medienwirksamen Ereignis, auf den Förderer aufmerksam zu machen.
- Stakeholder
Sind alle Personen und/oder Organisationen, die als Kooperationspartner mit dem Demenznetzwerk zusammenarbeiten, jedoch nicht direkt Teil des Netzwerks sind. Sie erfüllen wichtige Aufgaben für Demenznetzwerke: Ohne Stakeholder wäre es für ein Demenznetzwerk deutlich schwieriger, Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige (Nutzer) in der Häuslichkeit zu erreichen und zu integrieren.
- Strukturorientierte Finanzierung
Mittel, die akquiriert werden, um den infrastrukturellen und personellen Aufbau eines Demenznetzwerks zu finanzieren. Dazu gehören Geld- und Sachleistungen, Mitgliedsbeiträge sowie Spenden- und Sponsoringeinnahmen. Diese infrastrukturellen und personellen Grundlagen ermöglichen eine langfristige Handlungsfähigkeit der Organisation, in der bedarfsorientierte Leistungen entwickelt und angeboten werden können. Strukturorientierte Finanzierungsquellen dienen der langfristigen Finanzierung.
- Wissen
Im Zusammenhang mit dem Aufbau und Betrieb eines Demenznetzwerks, wird Wissen als zielorientierte und reflektierte Nutzung von Informationen verstanden, die nach Belieben auf neue Themenfelder angepasst werden kann (Probst et al., 2009). Der Entscheidende Vorgang ist dabei, dass unpersönliche Informationen in den aktiven Wissensschatz eines Individuums übergehen. Nur durch einen derartigen Transformationsprozess kann aus einer Information überhaupt erst Wissen entstehen, da Wissen als individuell nutz- und veränderbare Information immer auch personenabhängig ist.
- Wissensbestandkarte
Gibt Auskunft darüber, welches Wissen wie und wo gespeichert ist. Darin können auch die damit verbundenen Wissensträger benannt werden. Der Zugriff auf diese Informationen ermöglicht es z.B. Akteuren in einem Demenznetzwerk eine Übersicht zu Netzwerkwissen sowie bestehende Zugriffswege darauf zu erhalten. Durch den gezielten Einsatz relevanter Wissensressourcen können definierte Wissensziele erreicht werden.
- Wissenslandkarten
Helfen, um Wissen innerhalb und außerhalb einer Organisation identifizieren zu können. Durch sie wird sichtbar, welche Wissensbestände schon vorhanden sind und welches Wissen zusätzlich extern erworben werden oder völlig neu entwickelt werden muss. Auf der Basis einer Wissenslandkarte können schließlich Wissensziele definiert werden.
- Wissensmanagement
Beinhaltet die Entwicklung, Aneignung und Nutzung von Wissen (Informationen) sowie dessen Austausch und zielgerichteter Evaluation. In Demenznetzwerken sind damit alle Prozesse der Entwicklung, Nutzung, Weitergabe, Austausch und Analyse von Wissen oder Informtionen gemeint.