Gemeinsam Lücken schließen

Stolpersteine der Netzwerkarbeit

Der Aufbau, vor allem aber der dauerhafte und erfolgreiche Betrieb eines Demenznetzwerks birgt so manche Herausforderung. Mangelnde Ressourcen, fehlendes Vertrauen und räumliche Distanz sind Faktoren, die bei der Netzwerkarbeit häufig als Hürden wahrgenommen werden. Manchmal kann auch ein Faktor oder das Zusammenspiel mehrerer Faktoren die komplette Netzwerkarbeit zum Erliegen bringen.

MortimerGzuEulenburgSorgsam prüfen Konkurrenz vermeiden

Sie ist eine der großen Herausforderungen der Netzwerkarbeit: Konkurrenz. Tipps zum Umgang gibt Mortimer Graf zu Eulenburg vom Gerontopsychiatrisch-Geriatrischen Verbund Charlottenburg-Wilmersdorf e.V.

Ressourcen: fachlich, zeitlich, finanziell

Der Aufbau und Betrieb eines Demenznetzwerks erfordert finanzielle, zeitliche und fachliche Ressourcen. Das gilt sowohl für Unternehmen, als auch für jeden einzelnen Mitarbeiter, der im Netzwerk ehren- oder hauptamtlich aktiv ist. Zum einen werden Anforderungen an die fachliche Qualifikation der Netzwerkmitglieder gestellt. Somit stellt Wissen eine notwendige Ressource für die Netzwerkarbeit dar. Da es in der Regel jedoch nicht ausreichend oder lediglich lückenhaft vorhanden ist, muss es zunächst erworben werden. Zum anderen erfordert die Netzwerkarbeit zeitliche Ressourcen. Fehlen sie, kann das den Aufbau oder Betrieb des Netzwerks behindern bzw. hemmen.

Konkurrenz

Eine Grundvoraussetzung für gelingende Netzwerkarbeit ist Vertrauen. Allerdings stehen die einzelnen Netzwerkakteure häufig in Konkurrenz zueinander, weil sie beispielsweise ähnliche Angebote für Menschen mit Demenz haben. Vor allem in städtischen Gebieten bieten mehrere Netzwerkmitglieder teilweise ähnliche Versorgungsdienstleistungen an. Und so kann es vorkommen, dass mehrere ambulante Pflegedienste im selben Netzwerk aktiv sind. Diese Situation kann Konkurrenz und Misstrauen unter den Netzwerkmitgliedern schüren, wodurch eine kooperative Zusammenarbeit gefährdet oder auch unmöglich werden kann.

Raum & Standort: Land vs. Stadt

Eine weitere Herausforderung in der Netzwerkarbeit kann der Standort darstellen. Denn in ländlichen Regionen sind die Netzwerkakteure teilweise räumlich sehr verstreut, was sich negativ auf die Kommunikation und das Wissensmanagement auswirken kann. Der regelmäßige Informationsaustausch oder auch die Bildung von Arbeitsgruppen ist durch die räumliche Distanz erheblich erschwert.


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