Finanzierung über ein Mitgliedsbeitragssystem

Die zwei (im Rahmen des Forschungsprojekts DemNet-D analysierten) Netzwerke, die sich hauptsächlich über Mitgliedsbeitragszahlungen finanzieren, besitzen die Rechtsform [Rechtsformen] eines eingetragenen Vereins, was eine grundsätzliche Voraussetzung für dieses Finanzierungskonzept ist. Beide Netzwerke fungieren in einer dicht besiedelten städtischen Region und haben 45 bzw. 52 Akteure des Gesundheitswesens vernetzt und als Mitglieder an den Verein gebunden. Die Anreizeffekte zur Mitwirkung der Akteure waren die Nutzung von Synergieeffekten sowie die Erhöhung der eigenen Qualität und des eigenen Bekanntheitsgrads. Bei beiden Netzwerke sind einem ehrenamtlich fungierenden Vereinsvorstand sowie der Mitgliederversammlung der hauptamtlichen Geschäftsführung weisungsbefugt.

Finanzierung ueber Mitgliedsbeitragssystem 1

Die Mitglieder der Netzwerke entrichten Mitgliedsbeiträge auf Grundlage der wirtschaftlichen Bemessung und unter Nutzung der Mitarbeiteranzahl der Akteure als nicht-monetären Indikator. Die folgende Tabelle stellt eine Beitragsordnung eines der beiden Netzwerkes dar:

Finanzierung ueber Mitgliedsbeitragssystem 2

Neben den monatlichen Beiträgen müssen Unternehmen, die in das Netzwerk eintreten, eine Aufnahmegebühr (100€) entrichten. Diese Beiträge generieren Einnahmen in Höhe von ca. 50.000€ pro Jahr. Dadurch kann eine hauptamtliche Vollzeitstelle (zwei Mitarbeiter 0,5 VK Geschäftsführung, bzw. 0,25 VK Geschäftsführung und 0,75 VK Netzwerkkoordination) finanziert werden. Beide Netzwerke verfügen zudem über weiteres Personal, welches von weiteren Finanzierungsquellen getragen wird. So erfolgte der Zusammenschluss der über 50 Gesundheitseinrichtungen in beiden Netzwerken durch eine Anschubfinanzierung mit projektbezogenen öffentlichen Fördergeldern. Für den Aufbau des Netzwerks und seiner Strukturen war diese Finanzierung von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus finanzieren sich die Netzwerke über selbsterwirtschaftete Einnahmen, wie Veranstaltungen, Weiterbildungen und Schulungen. Den größten Anteil an der zusätzlichen Finanzierung beider Netzwerke haben allerdings projektbezogene Fördergelder. Darüber hinaus erhalten die Netzwerke Finanzmittelsurrogate von ihren Mitgliedern und Trägern in Form von Raum- und Zeitspenden. So werden Mitarbeiter für Gremiensitzungen freigestellt oder Räumlichkeiten für Netzwerktreffen angeboten. Einem Netzwerk wird zudem eine Geschäftsstelle kostengünstig zur Verfügung gestellt.


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