Finanzierung über öffentliche Fördergelder

Die Mehrheit der regionalen Demenznetzwerke (zwölf von 13) erhielt zur Netzwerkgründung eine Anschubfinanzierung über öffentliche Fördergelder. Somit war diese Finanzierungquelle Ausgangspunkt der Bildung und Etablierung der Netzwerke. Bei einem waren die öffentlichen Zuwendungen jedoch mit nur 7000€ pro Jahr marginal. Die meisten Demenznetzwerke, die zu Beginn ihrer Netzwerkarbeit über öffentliche Fördergelder finanziert wurden, konnten im Verlauf zuätzliche Quellen akquirieren und weisen nun einen Finanzierungsmix auf. Die Netzwerke, die sich auch weiterhin hauptsächlich über öffentliche Fördergelder finanzieren, basieren auf einen Zusammenschluss Zusammenschluss verschiedener Leistungsanbieter bzw. Träger. Während eines der Netzwerke aus einem Zusammenschluss niedergelassener Haus- und Nervenärzte sowie leitenden Ärzten der neurologischen und psychiatrischen Klinik zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz entstand, fanden sich bei den weiteren zwei Netzwerken vor allem Einrichtungen der Pflege zusammen. Zwei der Netzwerke sind eingetragene Vereine. Insgesamt haben die Netzwerke zwischen drei und 30 Akteure vernetzt. Die Netzwerke verfügen zwar über hauptamtliches Personal, allerdings ist ihre Beschäftigung projektbezogen und nur temporär über die öffentlichen Fördergelder finanziert. Das Finanzierungsvolumen der drei Netzwerke liegt bei 15.000€, 22.000€ und 24.000€ jährlich, welches von den Netzwerken mit ca. 10.000€ über die Kommune, 23.000€ über die Träger und 16.000€ über Spenden von Unternehmen gegenfinanziert wird. Dies generierte Gesamteinnahmen zwischen 25.000 € und 48.000 € jährlich. Von diesen Geldern wird hauptamtliches Personal finanziert, jedoch nur bei einem Netzwerk im Umfang einer vollen Stelle. Neben den Fördergeldern und den für die Förderung notwendigen Geldern zur Gegenfinanzierung verfügen zwei Netzwerke über weitere Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, die allerdings nur einen sehr marginalen Anteil (3,5%) an der Gesamtfinanzierung ausmachen. Zusätzlich erhalten alle Netzwerke Finanzmittelsurrogate in Form von Sach- und Zeitspenden der Kommune und/oder der am Netzwerk beteiligter Träger.

In allen drei Demenznetzwerken kann das hauptamtliche Personal ohne eine Weiterfinanzierung nicht gehalten werden. Die Netzwerkverantwortlichen sehen die Existenz des Netzwerks gefährdet. Netzwerke mit diesem Modell sind finanziell nicht nachhaltig.


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