Finanzierung über Geld- und Sachleistungen eines Unternehmens

Von den 13 Netzwerken, die im Rahmen des Projekts DemNet-D evaluiert wurden, gründeten sich sieben durch freiwillige Zusammenschlüsse und Initiativen verschiedener Gesundheitsdienstleister. Während sich drei Netzwerke im Laufe der Netzwerkarbeit von den Geld- und Sachleistungen eines Unternehmens lossagten und sich nunmehr ausschließlich über öffentliche Fördergelder finanzieren, finanzieren sich vier Netzwerke weiterhin hauptsächlich (drei Netzwerke) oder auch ausschließlich (ein Netzwerk) über Geld- und Sachleistungen eines Unternehmens.

Zum Zeitpunkt der Netzwerkgründung verfügte keines dieser vier analysierten Netzwerke über eine Rechtsform oder über hauptamtliches Personal. Im weiteren Verlauf der Netzwerkarbeit gründete ein Netzwerk einen eingetragenen Verein, wodurch zusätzliche Gelder durch Mitgliedsbeiträge verfügbar wurden.

Da zum Zeitpunkt der Netzwerkgründung kein Netzwerk über hauptamtliches Personal verfügte, war die wichtigste Finanzierungsquelle die Verfügbarkeit von Finanzmittelsurrogaten – vor allem in Form von personellen Freistellungen einzelner Mitarbeiter zur Teilnahme an regelmäßigen Steuerungstreffen sowie infrastrukturelle Nutzungsangebote wie Räumlichkeiten für die Steuerungstreffen. Außerdem wurden netzwerkspezifische Angebote von den einzelnen Unternehmen übernommen und den Netzwerknutzern angeboten. Anfänglich verfügten die Netzwerke daher kaum über liquide Mittel.

Während eines der Netzwerke zum Analysezeitpunkt neben den beschriebenen Finanzmittelsurrogaten lediglich über eine marginale Geldleistung (ca.1000€ p.a.) der Kommune verfügte, konnten drei Netzwerke weitere Finanzierungsquellen akquirieren. Bei den drei Netzwerken waren öffentliche Fördergelder nicht nur der wichtigste Impuls für den Aufbau des Netzwerks, sondern auch wichtig, um die Netzwerkstrukturen und Angebote zu erweitern. Darüber hinaus verfügten alle drei Netzwerke über Geld- und/ oder Sachleistungen der Kommune (finanzielle Unterstützung des Personals, personelle Freistellungen, Stellen einer Koordinierungsstelle).

Ebenfalls finanzierten sich zwei Netzwerke über weitere Spenden- und Sponsoringeinnahmen über ein regelfinanziertes Angebot.

Das Netzwerk, das über keinen Finanzierungsmix verfügte, gab an, dass die Netzwerkarbeit finanziell nicht nachhaltig ist und eine Weiterführung der Netzwerktätigkeit in Zukunft fraglich ist. Zudem wurde von diesem Netzwerk angemerkt, dass die Zahl der Netzwerkakteure rückläufig ist. Von den weiteren drei Netzwerken gaben zwei an, das Netzwerk in Zukunft finanziell nachhaltig führen zu können und eines, das die finanzielle Nachhaltigkeit nicht gegeben sei, da es fraglich ist, ob die derzeitigen Finanzierungsstrukturen auch in Zukunft beständig sind.

Die Netzwerke mit diesem Finanzierungsmodell sind Interessengemeinschaften, die sich vor allem über regelmäßige Steuerungstreffen austauschen. Vernetzt sind zwischen zehn und 132 Akteure des Gesundheitswesens. Dabei entstand ein Netzwerk aus dem Zusammenschluss von Haus- und Fachärzten und drei aus unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen. Die Intentionen des Zusammenschlusses waren die Bereitschaft zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz, die Bündelung von Kompetenzen, die Initiierung von Angeboten im Verbund, die Positionierung als kompetenter Anbieter von Leistungen sowie die Nutzung des Netzwerks als Werbeplattform.


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